Durch die Tschechei – Polen- Litauen-Lettland-Estland und retour

Hinweis: Am Schluss der Reiseerzählungen kannst Du das gesamte Video über das Baltikum sehen.

Zur Strecke durch die Tschechei ist nicht viel zu sagen, da wir fast nur Autobahn gefahren sind. Wir wollten ja so rasch als möglich ins Baltikum.

Also durch und rein nach Polen. gegen Abend fuhren wir einen kleinen aber sehr sauberen und netten Privatstellplatz an. Die kleine Stadt mit dem klingenden Namen CZERWIONKA LESZCZYNY hatte nicht viel Sehenswertes zu bieten. Wir spazierten 1 1/2 Std durch die Gegend um auch Bewegung zu machen. Uns fiel dabei diese Bauweise(siehe Untenstehende) auf

28.Mai

Wir hatten uns diesen Tags ehr einfach vorgestellt.Zwar viele Kilometer-quer durch Polen aber sonst relativ bequem.

SCHMECKS !!!

Die E77 oder S7 geht zwar relativ gerade nach Warschau, aber wir hatten nicht mit den zahlreichen Baustellen gerechnet.Daraus Staus Staus Staus. LKW LKW LKW. Oft bis 30 Minuten Wartezeit im Stillstand. Und das nicht nur einmal. Also Karte raus, wie kann man das umfahren? OK. 20 Minuten später Stau Stau Stau. Egal welche Ausweichroute wir nahmen. Wäre besser gewesen, wir wären im Gesamtstau geblieben. Hundemüde und völlig am Sand suchten wir uns noch vor der grenze einen Campingplatz. Bei AUGUSTOW gibt es einige Seen. Da finden wir sicher einen Campingplatz. Wir fanden auch einen , gleich bei einem Yachthafen.Koordinaten: 53.857424 22.967757. Das Tor weit offen, die Rezeption geschlossen. Also stellten wir uns einmal auf einen Platz.

Ingrid kochte uns was Gutes und dann gingen wir zum See. Botte und Yachten, ein Restaurant das geschlossen hatte und sonst kein Mensch. Nun gut die werden sich schon melden. Ist ja oft so üblich.In der Früh ging ich wieder zur Rezeption-. geschlossen. Ein paar Camper putzten ihre Fahrzeuge, aber sonst kein Mensch da.Knapp bevor wir fuhren, nochmals ein Blick zur Rezeption. Leer. Gut ich schrieb ein paar Worte auf Deutsch, dass wir da waren und sollten wir beim Retourweg wieder hier vorbeikommen, werden wir die Standgebühr natürlich zahlen.

Unser nächsten Ziel war bereits in Litauen

Berg der Kreuze oder der Kreuzhügel

Parkplatzkoordinaten:

56°00’51.7″N 23°24’32.0″E

56.014347, 23.408876

Da kann man auch für eine Nacht stehen bleiben.Aber jetzt die Geschichte des Kreuzhügels:

Hierzu gibt es zwei Legenden:

Legende 1

Der Vater sitzt am Krankenbett seiner schwerkranken Tochter und schlief ein. Eine Weiße Gestalt erscheint ihm und sagte er solle ein Kreuz auf dem Hügel aufstellen. Wie er wieder heimkommt, ist seine Tochter gesund.

Legende 2

Ein Fürst hatte in RIGA im 17. Jhd gegen einen anderen Fürst einen Prozess geführt. „Wenn ich den Prozess gewinne, werde ich auf dem Berg ein Kreuz aufstellen.“ Dies ist auch so geschehen.

Der Hügel selber ist ein mittelalterlicher Burghügel und nachdem er zerstört wurde eine Opferstätte.

1830 gab es einen Aufstand gegen die russische Obrigkeit. Allerdings wurde dieser blutig niedergeschlagen. Die Bevölkerung stellte für ihre getöteten Männer auf den Hügel Kreuze auf. 1900 standen 150 Kreuze und 1940 bereits 400 Kreuze. Als Litauen okkupiert wurde nahm das Kreuzaufstellen ein Ende. Nach Stalins Tod stellten die Überlebenden  Kreuze auf. Das sollte auch  gegen die komunistische Herrschaft in Litauen gelten. 1959  wurde von der Kom. Partei Litauens beschlossen, alle Kreuze zu vernichten. 2179 Kreuze wurden zerstört und  die Holzkreuze verbrannt. Sie wurden aber immer wieder aufgestellt und zerstört. Erst ab der Unabhängigkeit  Litauens wuchs die Anzahl stark. Bei 50.000 Kreuzen hat man aufgehört zu zählen. Selbst der Papst besuchte am September 1993 diesen Ort . Heute ist er ein Wallfahrtsort.

Doch irgendwann mussten wir uns von diesem Ort trennen, den es ging weiter auf die

Kurische Nehrung

29. und 30. Mai

Die Überfahrt mit der Fähre dauerte zwar nur ein paar Minuten, war aber SAUTEUER. Die lassen es sich etwas kosten, es ist die einzige Möglichkeit hier herzukommen. Ausgenommen man fährt das Stück über Russland.

Der einzige Campingplatzu war zwar auch nicht billig, liegt aber ideal gleich neben der Russischen Grenze beim Ort NIDDAS

Hier mal die Koordinaten des Campingplatzes: N 55º 17′ 54“ E 20º 58′ 56“ 

31.Mai

Unsere Reise ging weiter Richtung Norden. Nach KLAIPEDA über LIEPAJA

Da wir relativ spät weggefahren sind, war es auch schon spät, als wir uns ein Nachtlager suchten. Campingplätze waren keine weit und breit.Doch ! Da steht doch etwas mit Camp auf einer Tafel. Gut fahren wir dieser nach. Entlang dem Fluss Venta. Da eine Einfahrt, aber von Campingplatz keine Spur. Eine Art Bauernhaus und daneben viele kleine Häuser, so ähnlich wie Ferienhäuser.Die Türe ging auf und eine nette junge Dame fragte was wir suchen. „Einen Campingplatz“ Den gibt es hier nicht, aber ihr könnt Euch ohneweiters auf unseren Feriendorfplatz stellen, weil es ist sowieso noch kein Mensch da.

Die Repzeption des Feriendorfes

Nicht lange gezögert. Wir stellten uns unmittelbar neben dem Fluss Venta zwischen den schönen kleinen Häusern auf die Wiese und hatten erstens einen sehr schönen und vor allem ruhigen Platz.

1.JUNI

Kap Kolka

Es ist dies der nördlichste Punkt der Halbinsel KURLAND.Es ist hier die Grenze zwischen der Ostsee und der Bucht von RIGA Übrigens der einzige Platz ganz Lettlands wo man von einer Stelle aus den Sonnenaufgang und Untergang beobachten kann. Besonders Vogelliebhaber kommen hier auf ihre Rechnung. Im April fliegen hier über 50.000 Zugvögel vorbei.Wir hatten einen ganz tollen Campingplatz gefunden. Nicht sehr groß. Total einfach (Plumpsclo-Duschen kalt und außen) aber gemütlich. Die Besitzerin koch am offenen Feuer für alle Camper. Überhaupt geht es hier sehr alternativ und gemütlich zu. Sehr günstige Preise, Incl. Strom 14 Euro .Hier die Koordinaten, Du bist dort immer willkommen. 57°44’55.2″N 22°35’42.4″E

2.JUNI

Dem Meer entlang Richtung Norden gings bis

RIGA

Diese schöne Stadt muss man gesehen haben. Erst wenn man die Geschichte RIGA’s kennt, kann man die Bilder mehr verstehen.

RIGA’s Geschichte

Nach 1150 kamen   gotländische Kaufleute  zum Handel an den Unterlauf der   DÜNA am Flüsschen Rīdzene (deutsch: Riege, daher auch der Name Rīga), das hier in die Düna mündete und später zugeschüttet wurde.. Vor allem im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts gelangten deutsche Kaufleute nach Livland. 1200 wurde Riga als einziger Handelsplatz anerkannt.Die 1201 gegründete Stadt RIGA wurde Hauptstadt.

Riga war vor allem Sitz aller Erzbischöfe von RIGA aber auch eine immer bedeutender werdende Handelsstadt, die auch der Hansen angehörte. Seit 1211 gewannen die Bürger der Stadt, insbesondere die Kaufleute, die sich nach der Unterwerfung der umliegenden Völkerschaften ansiedelten, an Einfluss. Seit 1222 galt in RIGA das Stadtrecht, das an das Hamburger Stadtrecht angelehnt war.

In der zweiten Hälfte des 1900 Jahrhundert gab es das DREIKLASSENWAHLRECHT

  1. Klasse (Bürger mit einer Jahressteuerleistung von 420  Rubeln Steuer
  2. Klasse 173 Bürger (Jahressteuerleistung von 115 bis 419 Rubel)
  3. Klasse  629 Bürger (Jahressteuerleistung von 16 bis 114 Rubel)

So hatten 3,4% der Einwohner der Stadt das Wahlrecht.

Trotz russischer Herrschaft blieben sowohl die Stadtkultur als auch der Großgrundbesitz bis ins 19. Jahrhundert vom Einfluss der deutschen Oberschicht im Lande geprägt.

Bis 1891 war die offizielle Amtssprache Deutsch, dann wurde Russisch Amtssprache.

 Im Jahr 1897 hatte Riga 256.197 Einwohner, von denen ca. 46 % Deutsche, 20 % Russen und 20 % Letten waren und den Rest Esten und andere Nationalitäten bildeten.

Religion: 64% Lutheraner 18%Griechisch Orthodox  6 % Römisch Katholisch ,12% Juden

Riga hatte zehn evangelische, eine reformierte, eine anglikanische, zwei römisch-katholische und 14 griechisch-orthodoxe Kirchen sowie 2 Köster und eine Synagoge.

1915 lag die Stadt an der Frontlinie.Ca 200000 Einwohner wurden für Rüstungszwecke nach Zentralrussland deportiert.

Im September 1917 wurde die Stadt vom Deutschen Heer eingenommen.

Ende 1918 wurde in RIGA die unabhängigkeit Republik Lettland ausgegerufen

Dann gab es den Lettischen Unabhängigkeitskrieg. Drei lettische Regierungen mit unterschiedlicher Auffassung  lösten einander ab

Vom 2. bis 4. Jänner 1919 eroberten sowjetrussische Truppen RIGA.

Nach der Vertreibung der Russen aus Riga am 22. Mai 1919 durch die gegründete Lettische Landwehr und deutsche Freikorps wurde ANDRIEVS NIEDRA Ministerpräsident unter dem deutschen Generalkommando. Am 3.Juli trat Niedra zurück.

Dann gab es ein hin und her. Erst am 11. August 1920 schlossen die Republik Lettland und die damals russische Sozialistische Sowjetrepublik den Frieden von RIGA. Am 18. März 1921 wurde der polnisch-sowjetische Friedensvertrag unterschrieben.

Dann folgt eine Blütezeit in der Geschichte RIGAS. Riga war die Hauptstadt des unabhängigen Lettland . In der Stadt lebten neben der lettischen Bevölkerungsmehrheit große Minderheiten: Russen, Deutsche, Juden und andere.1938 hatte Riga rund 385.000 Einwohner, etwa 45.000 von ihnen waren deutschstämmig.

Dann nahmen die Nationalsozialisten die Macht. Im Hitler Stalin Pakt August 1939 wurde vereinbart,dass das Baltikum zur sojetischen Einflussphäre kamen. Im Herbst 1939 wurden alle „Deutsch-Balten“ in den Wartthegau umgesiedelt.

 Am 17. Juni 1940 rollten dann sowjetische Panzer durch Rigas Straßen und besetzten die Stadt. Die Sowjetunion machte Lettland zu einer Sowjetrepublik und deportierte viele Letten, besonders aus dem Bildungs- und Besitzbürgertum und der politischen Elite, in das Innere der Sowjetunion.

Die jüdische Bevölkerung, 1933 rund 44.000 Menschen, wurde ab Juli 1941 in das RIGAER GHETTO interniert.Dazu kamen Juden aus Berlin, Wien Köln und Hannover.

Während der kriegerischen Auseinandersetzungen um die Rückeroberung der Stadt durch die Rote Armee (13. bis 15. Oktober 1944) wurde die Altstadt Rigas schwer beschädigt. Lettland wurde erneut von der Sowjetunion okkupiert und Riga die Hauptstadt der Lettischen Sozialistischen Sowjetrepublik.

.Am 21. August 1991 erkannte die Sowjetunion die Unabhängigkeit Lettlands an; Riga wurde wieder Hauptstadt eines souveränen lettischen Staates.

Die Altstadt RIGAS hat sich Großteils bewahren können. Es ist das historische und geographische Zentrum Rigas am rechten Ufer der Düna 

In der Neustadt befinden sich zahlreiche Gebäude mit Jugendstilfasaden

Im südlich gelegenen Stadtteil auch Moskauer Vorstadt genannt  befinden sich die ehemaligen Zeppelin-Hallen,jetzt Markthallen. Weiters die Roten Speicher sowie der Kultur und Wissenschaftspalast der im Zuckerbäckerstil gebaut wurde und die Synagoge nahe dem ehemaligen Rigaer Ghetto. Einige Bilder dieser so eindrucksvollen Stadt:

3. und 4. JUNI

Wir fahren zum ältesten und größten Nationalpark Lettlands

GAUJA – Nationalpark

Der Campingplatz – ein Traumplatz- ruhig, sehr günstig und NATUR PUR.

Koordinaten: 57°18’25.4″N 25°13’15.5″E

Man kann sich auch Kajaks ausleihen und Wanderungen machen.

Einen besonders schönen Tag konnten wir hier genießen. Jedoch es geht weiter zum nächsten Nationalpark

5. JUNI

SOOMA NATIONALPARK

Der Sooma Nationalpark gehört wohl zu den „wildesten“ Parks ESTLANDS Hier gibt es Kilometer Wanderwege, die man allerdings nicht verlassen sollte, den überall gibt es Moore und Sümpfe. SOOMA bedeutet auch SUMPFLAND. 1997 wurde der Nationalpark zu einem CORINE-BIOTOP und damit in der Kreis der wichtigsten Naturschutzgebiete EUROPAS aufgenommen. Es gibt hier 524 Arten höherer Pflanzen,172 Vogelarten,darunter viele Adlerarten, sowie Bären, Wölfe, Elche und Biber. An verschiedenen Plätzen sind Feuerstellen, die man benutzen darf. Ebenso ist Fischen erlaubt.Direkt beim Besucherzentrum ist ein Wohnmobilstellplatz. WC Anlagen können benützt werden.

Koordinaten 58°25’52.3″N 25°01’51.0″E

Dann haben wir uns ein stilles Platzerl zum Übernachten gesucht. Die Koordinaten dazu 58°27’24.5″N 24°59’36.2″E

7.JUNI

Weiter gings auf die Insel

SAAREMAA

Unser Standplatz auf der Insel : CAMPING TEHUMARADI

Dazu die Koordinaten 58°10’49.2″N 22°15’13.6″E

Wir sind die INSEL Kreuz und quer gefahren und haben uns Sehenswürdigkeiten, wie ZB den Meteroritenkrater oder die Windmühlen, aber auch die äußerste Südspitze mit dem Leuchtturm angesehen. Hier einige Bilder davon:

Weiter ging es bis

TALIN

Dort gibt es einen SUPER-Wohnmobilstellplatz gleich beim Hafen. Also ganz in der Nähe der Altstadt.

Koordinaten:

59°26’36.6″N 24°45’32.0″E

59.443496, 24.758892

Achtung! Für die Ausfahrt unbedingt Kleingeld bereithalten. Hat(zumindest damals) nicht gewechselt!

8.JUNI

Zeitig in der Früh machten wir uns auf den Weg in die Altstadt. Und wir haben es nicht bereut, aufzustehen, weil angeblich ab Mittag so viele Touristen in der Stadt sind, dass man kaum Fotos machen kann. Dies durch die Kreuzfahrtschiffe, die am Hafen lagen. Fast alleine konnten wir die Stadt besichtigen. Als wir gegen 13 Uhr wieder zurück zum Wohnmobil gingen, mussten wir uns bereits durch die Menge schieben. UFFF!!! Wieder mal richtig entschieden.

Bis auf die Ferienhalbinsel

K Ä S M U

Im 19. Jahrhundert war Käsmu bekannt für den schwunghaften Alkoholschmuggel über die Ostsee. Die Seeschifffahrts-Schule stammt von 1884 und war bis 1931 in Betrieb. Aus Käsmu stammte eine Vielzahl der estnischen Kapitäne des 19. und 20. Jahrhunderts. Käsmu ist heute noch als „Kapitänsdorf“ bekannt. Ein Leuchtturm wurde 1891 errichtet.

Ein kleiner aber sauberer Privatstellplatz war 2 Tage unser Standplatz.

Übrigens sehr zu empfehlen Koordinaten 59°36’37.8″N 25°55’03.4″E

Bis zum Ende der Strasse fahren -kleiner Parkplatz -rechts davon ein TOR – Privater Stellplatz
Unser Stellplatz

9.Juni

Wanderung durch die Halbinsel KÄSMU

10.September

Unsere Heutige TOUR:

BURG WESENBERG

Die Burg wurde Mitte des 13. Jahrhunderts zum Schutz der Stadt „Wesenberge“ von den Dänen erbaut. Als Folge des Dreißigjährigen Krieges können Sie heute nur noch den erhaltenen Torso des Bergfrieds, auch Fangelturm genannt und Teile der Burgmauer erkunden. Der Fangelturm dient heute als Aussichtsturm. Die Räumlichkeiten der Burg werden heute als Heimatstube mit einer Ausstellung über Fischerei und regionale Geschichte, als Forstmuseum und Touristinformation genutzt. Wie in jedem Jahr findet am 1. Juliwochenende das traditionelle Burgfest mit historischem Umzug, Ritterschauspielen, Tanz und Feuerwerk statt.

Immer dem Meer an der Nordküste entlang, durch Naturscutzgebiete ging es weiter. Wir fuhren oft Zick Zack, durch Gestrüpp bis zu den Klippen und manchmal Sandstrände. Immer Alleine. Aus Holz gebaute Stege erlaubten durch dichtes Urwaldgebiet zu wandern, wieder bis ans Meer. Eine wundervolle Gegend.

Kloster Pühtitsa in Kuremäe

Das Kloster Pühtitsa aus dem späten 19. Jahrhundert liegt in der estnischen Einsamkeit – in Kuremäe nördlich des Peipussees. Ein Ort mit geheimnisvoller Atmosphäre. Die Hauptkirche und das Klostergebäude mit der markanten Architektur wirken wie aus einer anderen Welt. Es wird von russisch-orthodoxen Nonnen bewohnt. Besuchern stehen die Tore offen.

13.JUNI

Unsere heutige Tour ist ziemlich lang. Wir fuhren entlang des Peipussees imer knapp an der Russischen grenze entlang…UPS einmal hat uns das NAVI nach Russland schicken wollen. Ein paar Kilometer vorher,bei den Wachtürmen sind wir drauf gekommen und haben umgekehrt.Dann gings durch LETTLAND-genau gesagt durch das Gebiet LATGALE (Beschreibung siehe unten) bis Litauen zu einem netten Sportcampingplatz, wo wir ausgezeichnet Essen konnten.Aber der reihe nach:

PEIPUSEE

Peipussee  ist mit 3555 km²  ungefähr siebenmal so groß wie unser Bodensee  und ist der fünftgrößte See Europas.Er gliedert sich in 3 Teile:

Den nördlichen Teil bildet der 2610 km² umfassende Große See 

In der Mitte liegt der Warme See  mit 235 km² der kleinste Teil.

Der südliche Teil, der 710 km² große Pleskauer See  ist fast ganz von russischem Gebiet umschlossen

Der See erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung über 143 km und ist bis zu 50 km breit. Abfluss zu Ostsee ist Er bildet fast die gesamte östliche Staatsgrenze Estlands – zu Russland  und ist damit seit dem 1. Mai 2004 auch Teil der Außengrenze der  EU

Von der Gesamtfläche befinden sich 1570 km² (44 %) auf estnischem Territorium, der größere Teil gehört zu Russland. Er hat über dreißig meist kleinere Zuflüsse.

Er ist durchschnittlich nur 8 m tief; die tiefste Stelle befindet sich mit fast 15 m im Pleskauer See. Dank der geringen Tiefe erwärmt er sich im Sommer auf bis zu 22 °C. Im Winter friert der Peipussee meist zu. Die Eisdecke kann im März maximal 50 bis 60 cm dick werden und hält sich auf dem nördlichen Großen See am längsten. Bei der Schneeschmelze steigt der Wasserspielgel of bis zu 1 Meter! Durch Überschwemmungen seiner sehr dünn besiedelten Uferzone vergrößert sich die Oberfläche des Sees dann um bis zu 780 km².

Er ist sehr fischreich. Die durchschnittliche jährliche Fangmenge beträgt etwa 10.000 Tonnen. Es stehen auch alle 100 meter private Fischverkäufer mit immer frischen Fisch.Wir haben dies auch ordentlich ausgenützt. Im Sommer ist das relativ flache Gewässer auch als Badesee sehr beliebt, insbesondere an dem von weiten Sanddünen und Wäldern gesäumten nördlichen Uferabschnitt. Dort finden sich einige einfach ausgestattete Campingplätze (telklaager). Außer am leicht zugänglichen Nordufer wird der See kaum touristisch genutzt.

Das Ufer des Peipussees führt dich durch die Dörfer der Altgläubigen.
Die Altgläubigen sind religiöse Flüchtlinge, die sich den Änderungen der russisch orthodoxen Kirche widersetzten und im 17. Jahrhundert einen Zufluchtsort in Estland fanden. Die Dörfer am Peipussee sind eigenartig wegen ihrer Straßen und Bauweise: Die Dörfer liegen an einer Hauptstraße, die parallel mit dem See verläuft und bilden so kilometerlange Siedlungen

Die berühmte Zwiebel von Peipsi ist nichts für Schwache – sie wird Ihre Augen nass machen, ist es aber absolut wert, ein paar Tränen zu opfern. 

Es ist eine geheimnisvolle Gegend am Peipus See, an der Außengrenze der EU. Eine vergessene Welt, in der die Zeit angehalten zu sein scheint.  Der See ist weit, das russische Ufer ist nicht zu sehen, weshalb der Eindruck entsteht, an einem Meer zu sein. Holzhäuser im russischen Stil mit ihren kleinen Vorgärten wechseln sich ab mit Backsteingebäuden.


 
In Varnja, einer der Gemeinden der Altgläubigen, liegt die große Kirche direkt am Wasser. Auf der Turmspitze ragt trotzig das Kreuz der Altgläubigen in den Himmel. Mit acht Enden unterscheidet es sich von dem der Orthodoxen, das nur sechs Enden hat.


 
Der Gottesdienst  dauert zweieinhalb Stunden. Frauen in schwarzen Mänteln, den Kopf mit großen Tüchern bedeckt, stehen vor der Ikonostase, beten, singen, bekreuzigen sich, werfen sich auf den Boden nieder. Der ca. acht Meter hohe und dreißig Meter lange Kirchenraum wird von zahlreichen Kerzen erhellt. Von der Decke hängen zwei Leuchter, auch in ihnen flackern Kerzen. Der Fußboden ist mit Teppichen ausgelegt. Ein Priester kommt selten nach Varnja. Meist gestalten die Frauen den Gottesdienst selbst.
 
Der Gesang der alten Frauen ist kräftig, er ist eine Mischung aus Singsang und Gesprochenen. Vor dreihundert Jahren werden die Gottesdienste ähnlich gewesen sein. Glaube und Rituale haben die Altgläubigen durch die Zeiten getragen, Für die jüngere Generation ist es schwierig, ihr Auskommen zu finden, junge Menschen drängt es gleich hinaus in die Welt. Zurück bleiben die Alten.
 Alte Russische Autos säumen den Weg

LATGALE


LATGALE

 ist eine der vier historischen Landschaften Lettlands. Es ist die eine Gegend mit sehr ausgeprägten multikulturellen Charakter.

Umfasst einen Teil von Russland, Weißrussland und einen großen Teil Südostlitauen.Die Städtische Bevölkerung von Latgale  war seit Jahrhunderten  mehrheitlich Jüdisch.

Heute ist der russische Bevölkerungsanteil manchmal bis zu 80% Aber es gibt auch eine unbeträchtliche polnischsprachige Minderheit.

Wappen


Viele meinen Lettland und Österreich haben die selbe Flagge. Nein! Stimmt nicht, obwohl sie natürlich sehr ähnlich sieht. ich möchte hier gerne den Unterschied erklären:

Österr. Fahne :Das Verhältnis der Breite der Streifen 1:1:1 Das Rot ist ein Heraldisches ROT (Hochrot)

Wieder in Litauen suchten wir uns einen Schlafplatz. Da stiesen wir auf einen (eigentlich Campingplatz) Wir waren aber alleine. Der Besitzer war am See und sagte wir können um 10 Euro schlafen. Strom gabs auch da. Sonst nur Natur pur und den See unmittelbar vor uns.

Hier ein paar Bilder und die Koordinaten: 55°19’14.9″N 26°03’16.7″E

Der Weg führte uns bis in die Hauptstadt Litauens

VILNIUS

Nicht weit von Vilnius entfernt liegt die bekannte Wasserburg

TRAKAI

Es ist die zwar eine eher touristische Gegend, aber wer mit einem Wohnmobil gut und gleich neben der Burg stehen will: HIER ein Geheimtip. Ein privater Stellplatz (5 Wohnmobile incl. Strom) Fußweg zur Burg etwa 10 Minuten. Der Besitzer spricht Deutsch. Hier mal die Koordinaten:

54°38’58.0″N 24°55’29.1″E

54.649431, 24.924760

Achtung- wenn Ihr von der Hauptstraße abbiegt kommt mal links auch ein Stellplatz, daran vorbeifahren und 50 meter weiter rechts ist der Privatplatz.

Wir haben 15 Euro für den Standplatz gezahlt und dazu noch Gratis ein Boot bekommen,. mit dem wir am See herum gefahren sind.

15. JUNI

Rückreise durch Polen von TRAKAI mal die A16 bis zur Bundesstrasse 129. Dann Südwärts bis zur Stadt ALYTUS. Duch die Stadt durch bis zur 132 Bundesstrasse. Diese dann wieder südwärts vorbei an ein paar Seen bis zur Polnischen Grenze. Von dort heisst die Strasse NR 16. Dort bis zur Stadt Augustov. Diese wieder durchqueren (War aber relativ wenig Verkehr) Gleich nach Augustov gibts einen Mac Donald. Dort links abbiegen auf die Bundesstrasse 8.Es ist dies eine schöne breite ausgebaute Strasse.(Heisst auch E67) Diese nach Süden bis KORYCIN fahren.(8er ist die Umfahrungsstrasse. Ihr müsst aber bei einem Baustoffhändler rechts die 671 abbiegen.Diese durch KORYCIN durchfahren und immer entlang fahren. Ihr fahrt durch zahlreiche Dörfer. In JEZEWO- müßt Ihrrechts ab auf die Autobahn E67 oder auch S8. Diese führt Euch bis WARSCHAU. Allerdings rechts durch Warschau durch. Dann nennt sie sich E30 oder auch A2. Diese könnt Ihr bis einem Autobahnkreuz fahren. Dann aufgepasstrechts auf die S8 oder E76 fahren (ebenfalls Autobahn). An der Stadt WROCLAW vorbei Ca nach 4km kommt ein Autobahnkreuz– dieses rechts A4 oder E 40 Richtung Legnica fahren.Am Autobahnkreuz Kostomloty rechte Spur dann links ab auf die Bundesstrass NR5 diese bis zur 382 in Richtung Schweidnitz fahren.Vorbei und bis RYBNICA LESNA. Alledings sind wir dazwischen eine Nacht bei einem Gemeindebau gestanden. Anonym und ruhig. Ihr werdet fragen: Warum beschreibt er diese Strecke so genau. Ganz einfach: Es ist eine ruhige und gemütliche Strecke durch Polen.

Hier das VIDEO über die gesamte Reise durchs Baltikum. Einfach nur anklicken

16.Juni

Weiter gings in die Tschechei bis nach Adrsbach zum Campingplatz

Das Naturschutzgebiet ADRSBACH

Alles über ADRSBACH – siehe

https://othmarfranke.at/das-baltikum-teil-2/

Reisebericht – Naturgebiet ADRSBACH

Hier verbrachten wir 2 Tage und genossen diese fast unwirklich schöne einmalige Gegend, bevor wir heimfuhren

Danke für Eure Aufmerksamkeit.

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