1963 !!!! Kannst Du Dir das vorstellen ? Da ist es in der Sahara noch zugegangen wie in Karl Mays Zeiten. Meine Abenteuer waren auch dementsprechend.Ich bin teilweise mit dem Kamel geritten, wurde in der Wüste ins „Wüsten Gefängnis“ gesteckt, und einmal sogar fast umgebracht. SO! Jetzt kannst Du Dir ein Bild machen, wie dieser Bericht aussehen wird. Allerdings habe für diese Reise ganz wenige (großteils schwarz weiß) Fotos. Allerdings mein Partner Hans (aus Düsseldorf) hat fleißig photographiert und gefilmt. Manche Fotos sind nicht von uns , entsprechen aber genau dem Erlebten und dem Datum. Unsere Route führte quer durch das Land. Durch Städte, durch Wüsten und auch über das Atlasgebirge (Plan unten)  Den Großteil haben wir mit dem Auto befahren. Teile konnten aber nur mit einem Kamel überwunden werden. Diese wurden extra gekauft, aber lies einfach den Bericht.:

Alles entspricht absolut dem Erlebten

Die Hinreise
Tour in Marokko und Algerien

13. JULI 1963 OK. geplant hatte ich diese „Großfahrt“ – so hatten wir Burschen das damals genannt, schon 2!! Monate vorher. Heute Planen wir so eine lange Reise 1 Jahr vorher. Die Zeiten haben sich geändert. Also 13. Juli. Ich schnappe meinen Rucksack und meine Gitarre, teilweise aus dem Gedächtnis, teilweise von Aufzeichnungen aus Hans-Tagebüchern und meinem eigenen Tagebuch

Die Fotos sind teilweise Originalfoto von mir und Hans. teilweise auch Fotos aus dem Internet, aber immer genau auf die Situation passend. Da wir ja einmal ausgeraubt wurden, fehlen jetzt ca 300 Fotos. (Weiteres im Bericht)

Aber beginnen wir vom Anfang

Da ich ja alles per Autostopp bewältigen wollte, stellte ich mich bei Auhof auf die Bundesstraße 1. Autobahn begann erst in Pressbaum

Autostoppen ist nichts für Menschen. die rasch wo hinkommen wollen.Es gibt schon Tage, da steht man 3-4 Stunden, ehe man mitgenommen wird. Geschlafen wird „Überall“ Jugendherbergen,Straßengraben,Heustadl,verlassene Fabriken, naja wo man gerade ist.

   Weiter nach Valencia……Granada Jetzt ein kleiner Auszug aus meinem Tagebuch:………. Zum Frühstück aß ich nach einer Nacht unter der Brücke 4 Stk. Würfelzucker und stellte mich auf die heiße Landstraße……………..Ich kann nicht mehr. Ich bin am  Ende, stehe hier schon 4 Stunden in der prahlen Sonne. Ich bin  fertig. Der Durst plagt mich. Meine Sandalen war bereits aufgerissen. Den Kopf gesenkt „hatschte“ ich an Pfirsich und Marillenbäume entlang. Dann setzte ich mich in den Straßengraben und ließ Auto – Auto sein. Ich stoppte nicht einmal. Ich bemerkte wie ein Auto trotzdem stehen blieb…… Es war ein Citroen 2 CV mit einem deutschen Ehepaar. „Na was ist? Wollen Sie ein Stück mitfahren?“ Rasch war ich auf den Beinen und im Auto. Zuerst stellte ich mich vor, erzählten, dass ich vorhatte ganz in den Süden Spaniens zu reisen. Waren aber eh „nur“ mehr 230 KM. „Ja , ja wir fahren bis Algeciras. Dort  werden wir weitersehen. “ Ich fuhr also die 230 KM mit Hans und Bärbel aus Düsseldorf. 500 Am Lenkrad Hans – daneben Bärbel Wir plauderten nett miteinander und merkten schnell, dass wir uns gegenseitig sehr sympathisch waren. In Estepona luden sie mich sogar zu einem Essen ein.   Bei diesem Essen machte Hans plötzlich den  Vorschlag: Du, Othmar. Wir wollen quer durch die Sahara fahren. Zu dritt ist es oft besser als zu Zweit. Alleine schon, wegen .. Einer von uns Drei bleibt beim Auto. Hast Du Lust mitzumachen ?   UND OB !!!! ICH LUST HATTE!!! Als auf nach Algeciras. Koordinaten 36.142007, -5.457030 Die Überfahrt von Algeciras ist um fast die Hälfte billiger als von Gibraltar. (Zumindest damals.)  Gibraltar 1963 509

Mit einer alten klapprigen Autofähre  fuhren wir in den ganz kleinen spanischen Teil Nordafrikas nach CEUTA.

 Es war 15 Uhr Nachmittag. Die Strecke nach Tanger werden wir wohl heute nicht mehr schaffen. Also gings einmal die 7 KM bis zur marokkanischen Grenze. Heute ist dort kein Übergang mehr. Man muss  heute vom Hafen Richtung Süden zur N 13 fahren.  Um genau 17 Uhr konnten wir die Grenze passieren ! Die Strasse Richtung Süden, die heutige P4703 war anders als erwartet sehr gut und bereits asphaltiert. Sie zieht sich kurvenreich durch sehr viel bewaldetes Gebiet mit Sträuchern und Bäumen. Dann kamen wir zu einer größeren Hauptstrasse. Heute heißt diese N 16 und ist eine Autobahn. Damals war sie zwar zweispurig, aber mit teilweise sehr großen Schlaglöchern.  Nein da kommen wir nicht schnell weiter. Noch dazu mit einem 2CV Saharraausführung. Also Quartier suchen! Zur rechten Hand die Berge des  Jbel Moussa suchten wir nach einer Behausung. Es wurde finster. Wir bereiteten uns schon vor im Freien zu übernachten, da sahen wir eine Cola Tafel.  Dieser fuhren wir nach und landeten vor einer „Herberge“ Hans hatte diese Herberge fotographiert.  Aber wir hatten  immerhin 3 Matratzen zum schlafen. Sogar ein Nachtmahlessen  gab es. Geröstetes Fladenbrot mit eine Art Mais. War eigentlich gar nicht schlecht. Der nächste Morgen: Die Nacht war ruhig. Zu ruhig meine ich. Kein Vogel kein Autolärm, absolut nichts. Also auf zum Frühstück. ….Sorry das gabs nicht. Anscheinend kennen die das Wort Frühstück nicht. Wir hatten aber noch „Reste“ aus Spanien, so fuhren wir nichthungrig weiter. Viel Verkehr gabs damals nicht. Ab und zu ein LKW. Hie und da ein Jeep oder einfach einen Araber mit einem Lastenkamel oder  auf einem Esel. 452   Dann standen wir an einer Kreuzung. 467 Nach der Karte gehts rechts zum  BARRAGE OUED RMEL. Ein wunderbarer See umrahmt von Bergen. Übrigens heute ein Stausee.   Wir wollen aber nach Tanger. Da geht’s geradeaus. Fahren wir zum See machen wir 40KM Umweg. Wir sind zum See gefahren. D.h. wir haben uns durchgekämpft. Die Straße war keine Straße, sondern ein Karrenweg. Kamele begegneten uns , wild dreinschauende Gesellen saßen teilweise darauf. Wir waren hier eher eine Seltenheit. Unbenannt-1 Man schaute uns an und nach wie vom anderen Stern.

Dann….. aus. Ein kleiner Fluss ca 4-5 Meter breit, versperrte uns den Weg. Die Strasse (der Weg) hörte einfach davor auf. Was machen ? Hans meinte wir fahren (oder besser gesagt holpern) dem Fluss entlang, irgendwo muss man ja rüberkommen. Doch links waren nur Steine, nicht zum überqueren, rechts Dickicht. Dann kam ich auf die blöde Idee: Ich versuche einmal zu Fuß durch den Fluss. So tief erschien er mir nicht. Eigentlich sollte man sich hier aus Sicherheitsgründen an einem Seil anbinden. Doch Seil hatten wir keines. Oh Doch ! Unser Abschleppseil. Hans kramte das Seil aus dem Kofferraum und band es mir um den Bauch. Vorsichtig tastete ich mich in den Fluss. Die Strasse führte anscheinend wirklich durch den Fluss. Ich spürte unter mir festen Kies. Und das Wasser ging mir bis zu den Knien. 2/3 habe ich geschafft. Es wurde nicht tiefer, das Seil war aber zu Ende. „Seil loslassen !“ Das letzte Drittel war ebenso kein Problem. Also wieder zurück. Bärbl fährt, Hans und ich schieben. 10 Minuten später waren wir nass, aber drüben. Die Fahrt nach Tanger war aber noch abenteuerlicher. es gab nur mehr die Möglichkeit, über die Berge oder Richtung Norden (also Retour) und dem Meer entlang (150 km Umweg)  Wir entschieden uns ÜBER DIE BERGE ………… Tja Berge konnte man es nicht nennen. Hügeln, einmal Höher einmal niedriger. Mit kaum erkennbaren Wegen, die wir fuhren. Die Ente schaukelte wie ein Boot im Sturm. Heute haben wir die P4611  die  N16   N2  oder  A4  Diese großen Strassen führen alle in Richtung Tanger. Damals waren es eben schwierigere Wege. Doch Abends gelangten wir nach Tanger. Eine große Stadt, in der das Leben pulsierte. Obwohl es finster war, war hier ein Treiben, hupen, Schreien, Diskutieren in vollster Lautstärke. Wohin jetzt? Hans kennt ein Hotel. In der Avenue Ajman. ???? Schmecks. GPS gab es damals noch nicht. Eine Karte von Tanger hatten wir nicht. Also fragen. Gut wenn man arabisch und französisch kann. Ich meine damit Hans. Doch Richtig Auskunft konnte uns keiner geben. Die Einen zeigten nach Norden die Anderen nach Süden, und manche wollten dafür  Bakschisch und wussten dann den Weg doch nicht.   Es war 1/2 11, als wir beim Hotel landeten. Naja- Hotel ?! Aben wir hatten unsere Zimmer mit Bett und sogar Dusche.  Einen ganzen Tag  und noch eine Nacht blieben wir in Tanger. Für einen Europäer eine sehr interessante Stadt. Für einen Marokkaner eine sehr europäische Stadt. Modern, aufgeschlossen, aber   der Trubel auf den Märkten in den Basars war typisch Orientalisch. Abends trieben wir uns in der Altstadt herum. Eigentlich damals nicht ratsam. Aber bedingt durch die Sprachkenntnis von Hans kamen wir ganz gut davon. Ausser Bärbl, der sie den Strohhut gestohlen hatten. Nächster Tag: Unser heutiges Ziel – Richtung Süden – an  Bini Wassine  und Hakkama vorbei zum See Barrage ibn Battouta , Weiter bischen über die Berge zum See Qued Hachef. Beim Dorf DAR CHAOUI  führte ein kleiner Weg direkt zum See. Die Farbe des Sees war Türkis, wunderschön. Schafe weideten am Ufer und wir waren ganz alleine. Hier schlagen wir unser Nachtlager auf. Wie im Paradies. Viel Grün herum , man kann es nicht glauben in Marokko zu sein. Bei einem kleinen Feuerchen  besprachen wir unsere weitere Route. Sehr zeitig in der Früh machten wir uns auf den Weg. Nächster Halt: Souk Khemis-du-Sahel   weiter nach LARACHE    od  El Araish eine Hafenstadt am Antlantik mit einem wunderschönen Stadttor. Es gibt hier viele Häuser im spanischen Stil. – Bild Internet Dann eine endlose Fahrt durch teilweise sehr grüner Landschaft bis KSAR EL Ke’bir  von dort die interessante und wunderschöne Strecke mit zahlreichen  Eukalyptusbäumen und großen Eichen bis ARBAOUA Hier machten wir einen Sprung in die Römerzeit. Römische Ausgrabungen, mit denen man teilweise erst begonnen hatte. Sogar eine römische Strasse soll es hier geben. Heute (2014) kann man alles (Gegen Eintritt) besichtigen. Foto:ma.distancevilles.net Viel gab es sonst nicht zu sehen. Es wurde gebaut. Das könnte in einigen Jahren eine schöne Stadt werden. Und ist sie auch. Nicht groß, aber sauber. Damals waren wir froh die anscheinend einzige Herberge der Gegend gefunden zu haben. (10 Bettzimmer)  Es waren aber nur 4  Araber, die übernachtet hatten. Was war aber mit Bärbl ? Sie durfte da nicht hinein. Also bekam sie einen Turban. Wir verschwanden im Finsteren unauffällig im Schlafraum. Nächsten Tag wollten wir vor den Arabern weg sein, doch die waren schon um 6 Uhr Früh nicht mehr da. Next Stop   SOUK ELARBAA DU GHARB Kleine unscheinbare Stadt , sehr Orientalisch. Hier fanden wir nicht einmal ein Geschäft um einzukaufen. Allerdings war hier ein großer Markt. Da konnten wir uns eindecken. Mit unserem System 2 gehen Einkaufen oder Besichtigen, Einer passt aufs Auto auf haben wir die Möglichkeit gefunden, daß jeder alles sehen kann.  Bild www.panoramio.com   Der Weg bis  Rabat  ca 150 KM war eigentlich nicht sehr aufregend und anstrengend. Die Strasse war kaum befahren und wir trafen so alle 15 Minuten auf einen Lastwagen oder Landrover. Kamele und Pferde benützten eine daneben liegende Piste.    Hans hatte einen Freund in Rabatt. Es war dies ein Studienkollege aus vergangener Zeit. (Hans ist Dr der Medizin und Apotheker) Die Adresse Avenue Sidi Moussa. Eine  „Erste Adresse“ direkt am Meer. Wir fanden das Haus, daß zwar im Orientalischen Stil gebaut, aber sehr europäisch eingerichtet war.   

Rabatt hatte auch sehr schöne Sehenswürdigkeiten. Da ist zunächst der Hassanturm.  Bild aus der heutigen Zeit. Unser Foto ist gemeinsam mit einem Fotoapparat (Siehe Bericht) gestohlen worden. Der Hassanturm ist das Wahrzeichen Rabats. Er wurde Ende des 12. Jhd. im romanisch byzantinischen Stil erbaut worden. Beeindruckt hatte mich die riesige Baustelle, auf einer Ruine einer Moschee. Hier wurde das Mausoleum von Mohamed den 5. erbaut. Mohamed der 5. war König und Premierminister und ist 2 Jahre vorher (1961) verstorben. Marokko kann ihn seine Unabhängigkeit verdanken Das nachfolgend Bild zeigt das Mausoleum  in heutiger Zeit:    HARRES (heißt auf Arabisch der Beschützer) zeigte uns Rabat in allen Varianten. 2 Tage durften wir bei ihm sehr nobel wohnen. Ich hatte sogar eine eigene Dienerin. Aisha (auf arabisch die Lebendige) war für mich da. Sie füllte die Wasserpfeife, brachte mir Mandeln, Wasser oder auf Wunsch Tee. Räumte mein Zimmer zusammen. Als sie mir noch beim an und ausziehen helfen wollte lehnte ich dankend ab. Aber sonst war sie wirklich eine nette und treue Person. Doch unsere Reise ging weiter: Nächstes Ziel : CASABLANCA Casablanca hatte ja schon damals bei uns Europäern bedingt durch den Film großes Interesse geweckt. Auch ich war schon sehr neugierig. Nun vorerst war ich ein bisschen enttäuscht. Eine Arabische Großstadt, für damalige Verhältnisse sehr viel Verkehr.       Doch interessant war sie schon diese Stadt. In einem sind wir durchgefahren nach El Jadida  von dort durch eine karge Landschaft bis SIDDI SMAIL weiter in einer trostlosen Landschaft mit Steine, Sand und Gras bis ZEMAMRA – EL AGAGCHA – JEMMAA-SHAIM Bewusst gebe ich diese Punkte an, den das beeindruckt mich sehr wie sich die Gegend von damals bis heute geändert hatte. Heute geht durch dieses Gebiet, das teilweise voll bewirtschaftet wird eine Autobahn ! Deshalb ein paar Bildvergleiche 1963  und 2013/14 ROUTE – EL JADIDA – SIDI SMAIL  1963                                                                                            2013   ROUTE SIDI SMAIL – ZEMAMRA  1963                                                                                           2012   ZEMAMRA – EL AGAGCHA – JEMAA  SHAIM     1963                                                                                          2013   Tja es war bei uns noch tatsächlich sehr Tausend und eine Nacht 365 Km sind wir bereits gefahren. Wir wollen noch zumindest bis Chemai. Allerdings wurde es sehr rasch finster, die Strasse sehr löchrig. Was tun. Im Freien Übernachten hat man uns wegen der Kojoten abgeraten. Da sahen wir von weitem Lichtpunkte. Hier muß es ein Dorf oder zumindest eine Behausung geben! Wir tasteten uns vor und kamen in das ganz kleine Örtchen (Eigentlich nur einige Häuser) Zaouift sidi larbi mimoun Anmelden brauchten wir uns nicht. Das Motorengeräusch unseres Sahara Citroens lockte alle Bewohner der Häuser vor die Türe. Finster dreinblickende Gestalten mit Fackeln in der  Hand blickten uns entgegen. Wir wollten zuerst nicht aussteigen. Umdrehen und mit Vollgas davon. Doch im Finstern bei diesen Wegen ? Hans stieg aus.Er grüßte auf Arabisch, was die Gesichter sofort aufhellen lies.Sprach ein paar Worte. Dann schrie ein etwas älterer Araber etwas zu den Häusern. 3 Frauen kamen heraus und strckten uns die Hände entgegen. Das Eis war gebrochen und wir Gäste dieser Siedlung. Einen Raum für uns alleine bekamen wir zugewiesen wurden aber freundlich zum essen eingeladen. Wieder einmal Fladenbrot mit (ich glaube es waren Kichererbsen) Erst am nächsten Dorf sahen wir das eigentlich sehr freundliche Dorf, sogar mit einem kleinen Weiher. (Gott sei Dank sind wir da nicht in der Nacht hineingefahren)    Alle Bewohner incl. Frauen und Kinder ließen es sich nicht nehmen, uns in der Früh beim Abschied bis zur Hauptstrasse zu begleiten. Für uns war dies ein schönes Erlebnis.  Leider konnten wir auch diesmal keine Personen so richtig Fotografieren.  Das will da fast keiner. Wir haben zwar im Laufe unserer Reise einige Menschenfotos (meist heimlich) geschossen, aber im Grunde waren die Araber Fotoscheu. Jetzt fuhren  die paar Kilometer nach CHICHAOUA von dort … oh Wunder eine asphaltierte Strasse kaum befahren  Richtung Ounagh und dann ans Meer nach ESSAOUIRA. Auf dieser Strasse konnte man so richtig Gas geben. Wir fuhren manchmal fast 90 Kmh. So waren wir in 2  1/2 Std wieder einmal am Atlantischen Ozean. Kurz das Meer genießen und dann ins Landesinnere über TAMANAR  auf die Berge. Und immer dem Meer entlang. Wunderbare Aussicht auf den Atlantik einerseits und auf die Berge auf der anderen Seite.         5 Stunden benötigten wir bis zum nächsten FIXPUNKT.   A G A D I R     Agadir Strand  heute  Foto: ratlos.com                             Agadir Strand  1963   In  2 Stunden waren wir auf einer relativ stark befahrenen Straße – meist LKWs und Tankwagen in  TIZNIT Diese Stadt, sehr moslemisch hat mir sehr gefallen. Die Stadt hat eine 6 Km lange Stadtmauer, mit vielen kleinen Türmen und einer großen Mosche.     In TIZNIT wurden wir in einer kleinen Herberge mit dem wohlwollenden Namen Ruhig Schlafen -auf Arabisch :   النوم سلميا Sehr nett empfangen. Nächster TAG: Wir wollen durchfahren bis  ICHT  und dann weiter bis AKKA Die ersten 50 KM gingen ja noch, dann kamen wir in die Berge. Es waren die Ausläufer des Hohen Atlasgebirges. Und die hatten es in sich. Der Weg , von Straße konnte da keine Rede sein schlängelte sich Berg auf Berg ab. Der Rand war nie abgesichert, so daß es auch ganz schön schummrig war. 468 Othmar zu Fuß Dann kamen wir zur (Für uns ) berüchtigten Abzweigung. Es war in Mirght bzw. 300 Meter vorher. Hans kramte seine Unterlagen hervor und meinte, ein Freund hatte ihm geraten unbedingt durch den Atlas nach Akka zu fahren. Traumhafte Dörfer. Schluchten und auch viel Sandwüste. Etwas beschwerlich wird es wahrscheinlich werden. Wir stimmten ab. 2 Dafür (Hans und ich)  1 Dagegen (Bärbl) In der nächsten Ortschaft  IFERD konnten wir Ziegenkäse und Fladenbrot kaufen. Außerdem füllten wir unsere Kanister mit Wasser bis oben an. Wer weiß? Der Weg wurde sehr steinig und es war nicht einmal, dass Bärbl und ich aussteigen mussten, damit der Wagen leichter wird. Und das bei einer Ente . Die Berge wurden fast Rot.   Route-Tiznit-AKA Jetzt waren wir tatsächlich in der Marokkanischen Wildnis. Mit 10 Kmh gings bergauf Bergab.   Also mit der Zeit hatten wir uns sehr verschätzt. Es wurde bald dunkel und wir waren in der Wildnis auf den Bergen. Also Bärbl und Hans schlugen ihr Zelt auf. Dies war ein spezielles Zelt mit hohem Eingang, wegen der vielen Giftschlangen und Skorpionen. Ich räumte den Citroen aus (Sitze ausbauen) und legte meinen Schlafsack bequem hinein.  Ein kleines Lagerfeuer, meine Gitarre und wir hatten einen urgemütlichen Abend. Rotwein aus Spanien mitgebracht hatten wir auch noch. Was wird uns der Morgenbringen ?   456 Diese BEIDEN ! Sie standen wortlos und ruhig neben unserem Citroen. Als ich aufwachte sah ich die Beiden sofort. Meine Kamera hatte ich Gott sei Dank bei mir neben dem Schlafsack. Mit einem Tuch versteckt  fotografierte  ich die Beiden. Rief Hans und wartete. Hans sprach sie auf Arabisch an. Beide verneigten sich ein paar Mal tief und entschuldigten sich viele male, dass sie uns hier störten. Sie haben unser Gepäck untersucht (das lag  ja im Freien, weil ich den Platz im Auto zum Schlafen benötigte)  Da haben die Beiden eine Rot karierte Decke und einen Fotoapparat herausgenommen und behalten. Hans meint sie sollen die Sachen wieder zurückgeben, da sie ja uns gehörten. Ein bedauern und ein Kopfschütteln. Als Hans einen Schritt näher machte schoben sie ihr Gewand auf die Seite und man konnte einen gebogenen Dolch erblicken. Nochmals großes Bedauern und entschuldigen und beide setzten sich auf ihr Kamel und ritten fort. PASSIERT IM AUGUST 1963  im Atlas zwischen Iferd und AIT  ERKHA Nun Polizei gab es hier sowieso nicht und andere Menschen auch nicht. Also 10 Minuten ärgern und weiter gings. Doch nicht so leicht wie gewollt. Der Weg wurde verdammt schmal und steil. Wenn wir mit dem Wagen da hinauffahren und der Weg hört plötzlich auf- umdrehen bei der Steilheit kaum möglich. Ich hatte die Idee einmal 1-2 Km vorauszugehen. (bei doch 45 Grad) Bärbl füllte mir die Flasche mit Wasser an und ich marschierte los. 

 Da soll die Straße (Sorry) der Weg rüberführen. Kaum-zu-befahrender-Weg--2 Serpentinen machte er ja. Und mit einem speziell hochgestellten Sahara Citroen wahrscheinlich zu befahren. Doch ich musste da mal drüber um festzustellen wie es auf der anderen Seite ausschaut. Oben angekommen Blick auf Schnee und schroffes Gestein. Also nochmal  ein Stück gehen um zu sehen wie weiter geht. 4 Stunden war ich unterwegs und kam ziemlich hundemüde wieder beim Auto an. Es geht ! Es gibt da einige Passagen, da sollte Bärbl und ich aussteigen. Sonst glaube ich werden wir es packen. Kaum-zu-befahrender-Weg--3 Wir haben es gepackt! Mühsam mit anschieben. Einmal ist Hans aufgesessen. Alles ausräumen und das Auto in die Höhe heben. Ja ! tatsächlich so war es. Gegen 17 Uhr, es wurde bereits finster erreichten wir

 ICHT

Wir wurden wie Fabelwesen betrachtet. Weiße wie wir scheinen hier nicht zu wohnen. Die Einwohner waren kohlenrabenschwarz. Zwar Araber aber halt schwarz. Der Scheich hieß uns willkommen. er war ein „Weißer“ Araber. Der Großteil der Häuser hatten das Aussehen, wie Hausruinen. Strohhütten am Rand, waren ebenso Behausungen, aber von ärmeren Menschen.

 Eine Oase in der Steinwüste

 Geschlafen haben wir in einem „Hotel“!! Und das war gar nicht mal so schlecht. Wie wir erfahren hatten, war dies bis vor 2 Monate das Haus eines Scheichs, wurde vom Marok. Staat gekauft und zum Hotel umfunktioniert.  Das hatten wir in dieser Wildnis nicht erwartet , haben die Gastfreundschaft der Marokkaner genossen und wirklich sehr gut geschlafen. Die Straße nach AKKA war zwar ausgestorben, aber relativ gut befahrbar. Teilweise Piste (Aneinandergelegte Baumstämme mit Sand bedeckt) Kamele entlang der Piste.  Diese knapp 90 Km haben wir in fast 3 Stunden geschafft.   Wir fahren die relativ schöne (mit nur wenigen Schlaglöchern) Piste  in Richtung  TATA Nach knapp 12 KM …. AUS.  Ein provisorischer Schranken quer über die Piste. Aber der hätte gar nich sein sollen, weil die Piste war einfach aus. Nur sand und Steine und mit einem PKW unbefahrbar. Was jetzt machen. Wir müssen aber nach TATA Also retour nach AKKA. Dort versuchten wir uns zu erkundigen. Nach fast einer Stunde fanden wir eine Art Sherrif. Natürlich ohne Stern. Dieser erklärte uns die Piste ist schon seit Monaten nicht mehr befahrbar. Ein Sandsturm hatte alles lahmgelegt. Wir müssen 100 Meter zurückfahren und ausserhalb von Akka geht eine kleine Piste in Richtung Norden.

Da müssen wir über Kasbatt Sidi Abdellah Ben Mbarek fahren.  Allerdings ist dort eine Sperre und es dürfen nur Einheimische den Weg passieren. Für ca 50 Marokanische Franc bekamen wir einen Schrieb, der uns bevollmächtigt diese Sperre zu passieren. Dieses Kasbatt Sidi Abdellah Ben Mbarek  entpuppte sich als größere Siedlung, absoluter Islam. Mitten in der Siedlung wurde die Piste unterbrochen und in eine Art Flussbett umgeleitet. Dort stand eine Lehmhütte und ein Schranken. 2 finstere Gestalten kamen auf uns zu. Wortlos nahmen sie unser Schreiben und meinten mit weiteren 50 France können wir weiterfahren. Was blieb uns anderes übrig ? Der weitere Weg (Weg war eigentlich eine Ehre genant zu werden) war nicht nur abenteuerlich, sondern auch mit zahlreichen Hindernissen gespickt. (Heute geht dort die Piste  P1803)  Wie mir Marokkoreisende der heutigen Zeit mitgeteilt hatten heute ganz gemütlich, nicht zu schnell zu befahren. Aber bei uns wars pures Abenteuer. Rechter hand die Berge, links Sand und Steine. Auf einen Pass am Guelmim-Es-Semara schlugen wir unser Nachtlager in gewohnter Form – Zelt und ausgeräumtes Auto auf. Mit unguten Gefühl legte ich mich schlafen. Werden wir wieder ausgeraubt? Doch es war eine, zwar sehr kalte aber ruhige und angenehme Nacht. Nach 4 Stunden kamen wir am nächsten Tag endlich zu einer größeren piste. Und siehe da da fuhren sogar ein paar Land Rover. Sogar eine Hinweistafel TATA stand am Wegrand. TATA    Dieser Tag wurde sehr heiss. Ich glaube wir hatten da über 40 Grad. Da es ja keine Klimaanlage in Autos zumindest in 2 CV’s  gab, waren die Kilometer eine Qual. Aber es kommt noch schlimmer. Doch der Reihe nach. Von Tata zog sich eine endlose und kurvenreiche Piste (es war weniger als ein Karrenweg) durch Sand Steine, Berg und Tal. Einen ganzen heißen, lieben langen Tag mühte sich unsere Ente bis in das Dorf Zagora. Heute soll es eine nette kleine Wüstenstadt sein. Damals gab es ……ein paar Häuser, eine Herberge, und !  Ja! sogar eine Tankstelle . Zagora hat das große Glück den Fluss Qued Draa in der Nähe zu haben. Daher gab es und gibt es immer noch relativ viel grün. Wir quartierten uns ein. Primitiv, aber ein Dach unterm Kopf. Wir haben die nächsten Tage etwas ganz besonderes vor. Wir wollen mit dem Kamel nach Süden, über berge Wüsten bis Algerien reiten. Hier in  Zagora soll es Kamele zu kaufen geben. Hans mache sich auf den Weg und kam nach fast 2 Stunden wieder: „So erledigt! Ein Kamel zu mieten ist viel zu teuer. Das sind echte Schurken, als Ausländer hast Du da keine Chance, diese Preise zahl ich nicht, wir verzichten!“ Niedergeschlagen aber verständnisvoll nehmen wir zur Kenntnis, dass unser Vorhaben: „Zusatzabenteuer“ nicht stattfinden wird. Hans wechselte ein paar Worte mit unseren Zimmerwirten. Das Gespräch wurde immer lebhafter und dann teilte uns Hans das Ergebnis mit. Der Wirt kennt die Handhabung bei Touristen und meinte : Kamele zu kaufen, und das  aber durch einen Einheimischen, wäre viel billiger, weil man sie, wenn man gut verhandeln kann teurer verkaufen kann. Sein Schwager kann gut verhandeln und würde 3 Reitkamele und ein Lastenkamel für uns kaufen. Hans sagte zu und am nächsten Morgen hatten wir 4 frische gesunde Kamele. (Dromedare) Sogar gesattelt und das Lastenkamel hatte 2 große Tragtaschen. Ich möchte gleich vorwegnehmen. Wir haben die Kamele  eine Woche später an 3 Engländern um fast  1/3 mehr verkauft   als wir sie gekauft hatten. Tja man kann da allerlei lernen. Die Vorbereitung war bereits schon abenteuerlich. Was nimmt man mit? Der Wirt (natürlich gegen einen stolzen Bakschisch) half uns aber sehr dabei. Wir lernten wie man aufsteigt, abzäunt, absattelt, die Kamele füttert usw. Unser Weg hinunter: Klick einfach mal an kamel erster teil Zeitig in der Früh brachen wir auf. Das Auto durften wir in eine „Garage“ stellen. Es war dies  eine Bruchbude, die nahe am zusammenfallen war. Wäre wohl besser gewesen das Auto im Freien stehen zu lassen. Unser Wirt meinte aber so ist es besser, es ziehen räuberische Nomaden herum, die es sicher aufbrechen werden. Ich glaube das hat er nur gesagt um die paar Marokkanischen Franc dafür zu bekommen.

Leider sind die Aufnahmen im laufe der Jahre gealtert !

                                           

Die ersten 50 Kilometer  ritten wir dem Flussbett des  Qued Draa  entlang. Es war hier nicht so heiß und ein wirklich „bequemer“ Pfad machte den Anfang dieser Reise sehr angenehm. Natürlich wurde gerade am ersten Tag fotografiert was das Zeug hält. Mit Kamel, neben Kamel hinter Kamel, vor Kamel. Wir wollen doch unseren Lieben zu Hause zeigen was wir erlebt hatten. Doch es kam anders als gewollt. Doch davon später. Hier ein Bild der ersten Strecke: (Aufgenommen von Google map) Allerdings gab es die N9 noch nicht. Das war eine Piste- Sand und Holz und Steine. Unseren Weg habe ich rot eingezeichnet. erste route   Nach Karte heißt es jetzt nach Südwest abbiegen. Also weg vom Fluss. Die Kamele trotteten brav und gemächlich dahin. Jetzt begriff ich auch warum man das Kamel das Schiff der Wüste nennt. Auch lange nach dem Absteigen schwingt man mit dem Körper wie beim reiten hin und her. Ja das begleitet Dich sogar in den Schlaf. Aber unangenehm hatte ich mich nie am Kamel gefühlt.  In Dörfern oder Siedlungen , hatten wir immer gegen ein paar Centimes Aufpasser auf unsere Kamele. Unterwegs trafen wir öfters „wilde“ Kamele. Auch ein weißes war dabei. 463 458

Das Ende unseres Lebens ?

Es war der 3. Tag. Wir hatten die Algerische Grenze überschritten. Eigentlich merkte man  kaum eine Grenze. Ein großer Meilenstein erinnerte daran: Hier hört Marokko auf.  Der Weg war kein Weg mehr. Nur mehr Wildnis, Gestrüpp und endlose Wüste. Ich erwischte mich öfters bei dem Gedanken: Wer findet denn die Wüste schön? Bei uns gibt es Bäche, Wälder Blumen, hier gibt es nichts !!  Aber es hat seinen eigenen Reiz  

Von weitem sahen wir ein Dorf , oder besser gesagt mehrere Behausungen.

Das Dorf der Moslems

Doch was war da los. Schreiend liefen uns Männer entgegen. Die wilden Mienen ließen nichts Gutes ahnen.

Sie umringten uns und zehrten Bärbel mit Gewalt vom Kamel. Dann zogen ein paar

wildgewordene an meinen Beinen und ehe ich michs versah, lag auch ich unten.

Hans der ja gut arabisch konnte schrie ihnen ein paar Worte zu.

Alle schreien durcheinander und es hörte sich sicher nicht freundlich an.

Ein Bär von einem Mann , allerdings fast vermummt hielt mich am Boden fest

und zwei Araber meine Arme. Da kam ein kleiner drahtiger Araber und setzte mir einen

Krummdolch an die Kehle.

Eigentlich kann ich es nicht beschreiben, wie mir damals zu mute war.

Man liest in Geschichten und Romane immer : Die letzte Stunde hat geschlagen, meine

Gedanken waren bei meiner Familie und bei meinem Leben, was habe ich falsch gemacht.

Ich glaube mich noch zu erinnern ich dachte : Wie kann ich den Irren ab wehren.

Auf alle Fälle ging alles sehr schnell, Hans hatte die Situation mit der Meute

abgeklärt und der „Messerheld“ ließ von mir los. Der Grund der Auseinandersetzung

war: Wir drangen unbewusst  als Ungläubige in das Reich des Moslem.  Nur Gläubige

dürfen dieses Dorf betreten. Als Strafe hatte man uns zwar nicht aufgespießt, jedoch

Hans und ich mussten den Bart abschneiden (Eine riesen Bestrafung für diese Moslems)

Bärbel musste sich vollends verhüllen. Also das Gesicht und den kompletten Körper.

Eingeladen wurden wir nicht , aber man hat uns nach Wüstenbrauch mit Frischwasser versorgt

und wir schauten, dass wir so rasch als möglich abhauten.

Ein Abenteuer, auf dass ich damals gerne verzichtet hätte, heute aber bin ich froh,

dass ich es erlebt habe.

Die Fremdenlegion    Siehe Teil 2

                            

Alles entspricht absolut dem Erlebten

 

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