Wo liegt Kaisersteinbruch ????

Die Koordinaten   :47.989764   16.70144

Mit den Zug, incl. Tramway und Zugsverbindungen, dauert es 2-3 Stunden.

Dann kam man erst am Bahnhof  Wilfleinsdorf an.

Von dort geht es über eine sehr windige und freie Strasse fast 6 Kilometer

bis zur Kaserne. Das geht man meistens zu Fuß. Auto? Damals ? NEIN!

Also Einberufung. Das übliche Aufstellung . Namen verlesen.

Zuteilung  der Kompanie (Ich war der ersten Kompanie zugeteilt)

Dann Ausfassen, der verschiedensten Dingen. Tagesuniform,Kampfuniform,

Ausgehuniform. Diverse Hemden. Ausgehschuhe. Kampfschuhe. Exerzierschuhe.

In 2 Tagen hatten wir alles zusammen. da es sich ja um eine reine Ausbildungskaserne

handelte, gab es nur uns Jungmänner. Dann die Ausbildner.

Das waren (Ich habe nur so geschaut)

 Hilfsausbildner.    Das waren Jungmänner ohne

Charge(Stern ) , die gerade mal 3 Monate da waren. Also unsere Vorgänger.

 

Alle aber Zeitverpflichtet. Sie dienen   mindest 18 Monate Monate.

Genauso wie ich es eigentlich vorhatte.

Man erkannte diese Hilfsausbildner an einer grünen Kordel,

die von der linken Schulter  in die linke Brusttasche reichte.

Und man erkannte sie auch am Brüllen und Schreien. Anscheinend

müssen sie jetzt all das was sie die letzten 3 Monate hinuntergeschluckt

hatten an den „Neuen“ auslassen.

 

 DIE GESCHICHTE :  (Nicht erlogen !!!!)

 

Nun unsere Kompanie ,die Erste, hatte einen recht netten Kompaniekommandant.

Einen Herrn Hauptmann Kraus. Er war ein eher sehr gemütlicher Typ. Aber sehr

jähzornig. Dafür unser Spieß: Herr Korporal Dressl!!

Erstens: Der hat schreien können. Den hörte man nicht nur am Appellplatz, sondern

in der ganzen Kaserne. Dabei lief er immer rot an. Dressl war ein bisschen über 1Meter 60 groß (Klein)

Wahrscheinlich musste er sich durch sein Gehabe behaupten. Er war nicht nur streng, er war

gemein, böswillig aber er war sehr korrekt. Das hatte er zumindest an uns „Jungmänner“ auslassen müssen.

Gleich vorweg genommen wir vom dritten Zug der ersten Kompanie, waren sicher nicht die Lieblinge

von unserem Spieß. Sonntagsdienste, Strafexerzieren, Häusldienst und alle Möglichen Strafdienste

waren uns sicher. Aber ! Wir hatten uns revanchiert:

Dressl fuhr einen Puchmotorroller.04716d847f[1]

Mit diesem fuhr er  jeden Tag nach Hause und zur Arbeit (In die Kaserne)

So mussten wir es einfach mal tun:

Wir kauften 2 Kilo  Staubzucker und mischten es in seinen Tank.

Am nächsten Tag kam Herr Spieß um fast 3 Stunden zu spät.

(Ohne Motorroller) Ich glaube er hat es nie bemerkt, dass wir es waren.

  • Aber auch einen völligen Idiot ,oder vielleicht besonders Intelligenten
  • Soldaten gab es bei uns.

Ausgeschaut hat er wie ein „Depperl“

Randlose Brillen, komische kurze Frisur, blödes lallen.

Außerdem sagte er immer, dass er gar nicht daher gehört.

Er meldete sich oft krank, vor allem beim Exerzieren und versuchte

nachträglich als Untauglich zu gelten.

Keine Chance: Bis!

Ja wir hatten natürlich auch Scharfschießen. Mit Gewehren

Pistolen aber auch Maschinengewehren.

da gab es das MG42 (stammte noch von den Amerikanern)

mg42_02[1]

Mit diesem MG 42 konnte man sich manchen Urlaubsschein herausschießen.

Immerhin habe ich durch das MG 42 in den Ausbildungszeit 12x einen

zusätzlichen Urlaubsschein erhalten. Man muss nur mindest 80% treffen.

Eine lustige aber doch gefährliche Geschichte:

Es war wieder mal so ein MG42 schießen. Sadil (so hieß unser Depperl)

war auch dabei. Die Anwärter stehen in einer Reihe hintereinander und der Schütze liegt vorne und zielt auf eine Pappfigur.

Sadil ist an der Reihe. Er salutiert, meldet sich legt sich hin, zielt, drückt ab -es rattert, dabei steht er auf schwenkt das Maschinengewehr herum und fragt laut……………worauf soll ich Schießen?  Wir alle incl. Ausbildner und Wachen, lagen Sekunden später am Boden und nahmen Deckung.

Der zuständige Ausbildner riss Sadil das Gewehr aus der Hand und dieser wurde abgeführt. 1 Woche später war sein Bett leer. Sadil hatte abgerüstet. Man hat ihn aus dem Militär geworfen. Ja! Das war er -der Dummkopf. Oder ich glaube fast der sehr gescheite Sadil.

Die 3 Monate Grundausbildung gingen sehr schnell vorbei. Ich hatte gelernt, dass es gar nichts nützt , wenn man beim Militär den Dr Titel hat, oder Sohn eines reichen Industriellen ist. Ein kleiner Hilfsausbildner , kann und darf (damals war es so) dich als einfacher Wehrmann schleifen in den Dreck werfen lassen und schikanieren.

ABA03[1]

Je nach Bedürfnis und Sympathie.  Ich wurde zum Kompaniekommandanten gerufen.  Dort wurde mir folgendes gesagt:

Sie sind ein Zeitverpflichteter Soldat. Für Sie gibt es 2 Möglichkeiten.

1. Sie bleiben die 18 Monate bei uns und werden Ausbildner. Und Korporal. 2. Sie kommen zu einer Jägereinheit in das Waldviertel, dienen dort Ihre 18 Monate ab.

Mein „immer noch Wunsch“ zur Garde zu kommen, wurde abgelehnt.

Ich nahm die Nr. 1. Dazu hatte ich einige Gründe. Kaisersteinbruch lag nicht so weit wie das Waldviertel.  Als Ausbildner hatte ich die Gelegenheit, den Grundwehrdienern das  Leben einfach zu machen. Nicht so wie es sehr viele meiner lieben  Ausbildungskameraden tun. OK. Ich habe unterschrieben und ab ging’s zur Einschulung. Ich musste lernen wie kommandiert man. Was  muss der Grundwehrdiener alles machen. Seine Pflichten. Von seinen Rechten  wurde uns nichts gelehrt. Auch nicht was er  d a r f…… 14 Tage dauerte diese

Einschulung.    Ich erhielt die grüne Ausbildungsschnur

Hilfsausbildner-Franke

und kam in ein Dreier Zimmer,

mit anderen Ausbildnern, die ich ja schon vom Grundkurs kannte.  Alles sehr nette und Charakterlich einwandfreie Kumpels. Einer von diesen hatte  sogar ein eigenes Auto. Einen

triumph-spitfire-2[1]

Triumph Spitfire. Seine Eltern waren nicht gerade arm.  Er war Jahre später auch ein Begriff in der Ballsaison.  Sein Name: Lampert Hofer Jun. (Kostümverleih)-Leider schon verstorben (anmerk. Dez 2013)

Lampert war ein echter Kumpel. Fuhr er das Wochenende nach Wien wartete er oft 1-2 Stunden und dann 2-3 Kameraden in dem  kleinen Auto mitzunehmen. Es war manchmal ganz eng aber  wir waren ungebunden.

Also Lampert war auch als Ausbildner mit von der Partie. Es war soweit: Die ersten „Jungmänner“ trafen ein.  Schwatzend, lachend, kauend, lange Haare und eigentlich keine Soldaten. Das dauerte aber nicht lange. Einige meiner Kollegen (Hilfsausbildner) treiben sie schon an, so dass es den „Neuen“ bald  bewusst wurde, wo sie sind. Meine Aufgabe war die „Jungmänner“ zu instruktuieren, was  sie machen sollen. Bett belegen, Gewand ausfassen, wo gibts Essen, wie macht man das- wie geht man dort hin usw. Interessant, dass es welche gab, die richtig Respekt vor mir hatten und versuchten zu „kuschen und sich zu ducken“ Das war mir aber gar nicht recht.  „Ich bin ja auch erst 3 Monate da“ Versuchte ich es zu bagatellisieren. Ich wollte  nicht, dass mich womöglich Ältere , auch einige Akademiker, als Gott betrachteten. es wurde dann auch bald ein freundschaftliches Verhältnis.

JawohllllDienst-als-Diensthabender

Meine Aufgabe als Hilfsausbildner war eigentlich immer nebenher rennen, den Ausbildner (meistens) Gefreiten oder Korporal, zur Hand stehen und manchmal zu brüllen: Was ist?!!! Rascher!!!“

Auch sollte ich die „Jungmänner“   laut Spieß auch doch mal ein bisschen schleifen. In den Dreck fallen lassen, laufen und singen lassen.  Tja! Das fiel mir allerdings schwer.

So war ich bald:

  1. bei den Jungmännern beliebt, 2. aber bei den Typischen (Schleifer) Ausbildner ein Schwarzes Schaf.

Egal.

Ich glaube ich tat das Richtige. Auch die Grundausbildung „meiner Jungmänner“ ging vorbei

und sie rüsteten bis auf wenige (die wurden wieder Hilfsausbildner) ab.

Bei mir gab es die nächste Stufe. Ich wurde zum Hauptausbildner – ausgebildet. Der hatte dann

schon einen Stern. Doch diese Ausbildung war nicht ohne !!!!

 

CHARGENKURS:

Wenn ich geahnt hätte.

Also gewohnt hatten wir in den alten Baracken von

Kaiser Steinbruch

Baracke

Natürlich nur kaltes Wasser. Schlafsäle für je 12 Personen.

Es regnete beim Dach rein und es gab einen kleinen

rauchenden Kanonenofen , der wirklich nicht mehr

der Neueste war.Kanonenofen

 

Tagwache (jeden Tag)  4 Uhr.

Raus, zum Moregensport. Dieser war aber kein normaler Morgensport.

Erstens dauerte er meistens 1- 1/2 Stunden.

Zweitens begann er an einem speziellen Parcours, der für uns

(die harte Truppe) errichtet wurde.

Parcour

 

Über Balken. An Seilen entlang, unter Balken durch.

Und alles im Laufschritt.

egal ob regen, egal ob Schnee (Den gabs auch noch)

Einfach weiter

 

Chargenkurs-1

Bergauf, Bergab.

„Laufschritt! Laufschritt!“

„Nicht so lahm, was ist Franke renn weiter!!“

 

chargenkurs-2

 

Aber unser Chef. Herr Offizierstellvertreter war immer dabei.

Einmal vor uns einmal neben uns und einmal hinter uns.

Das war der wohl härteste Bursche den ich kennengelernt hatte.

Er war sehr hart zu uns aber auch zu sich. Er hat uns alles

abverlangt, aber er war sehr gerecht und ein echter

Kumpel!

Er war Ausbildner bei den Rangers. Das sagt wohl alles.

Kleine Episode:

Die war wirklich wahr und eigentlich sehr unterhaltsam !

Wir hatten eine Übung. Aufgabe war es 3 Tage ohne Verpflegung

durch ein vorgegebenes Gebiet zu ziehen und eine Gruppe von

versprengten „Feinden“ gefangen zu nehmen.

Das Herumziehen ist ja noch gegangen.

Das nix essen schon schwerer.

Kukurutz fladern , bei Bauern betteln gehen

und „zufällig“ flogen uns 3 Hühner in

den Kessel.

Unser Kommandant: Dort ist ein Maisfeld. Franke und Grünberger.

ihr werden jetzt für alle Maiskolben organisieren!“

„Jawolll“

Wir schleichen uns auf das Maisfeld, ritsch ratsch haben wir eine

beachtliche Menge Kukurutz im Sack. Da eine Stimme: “ Sagt einmal

was soll den das?! Mein Kukurutz zu stehlen. Wo ist euer Kommandant?“

Es blieb uns nichts anderes übrig als den erbosten Bauer zu unserem

Lager mitzunehmen. Dieser schimpfte und zeterte. „Die Beiden gehören

bestraft und das ordentlich!!“

Unser Kommandant darauf  mit ernster Mine : „Sie haben recht!

Wir werden sie erschießen.“

Er gab unseren Kollegen den Befehl uns die Augen zu verbinden´und

uns an einen Baum zu stellen.  Wir mussten uns zurückhalten um nicht

laut zu lachen. Genau diese Szene hat er uns einmal erzählt , hat sich

bei einer Übung mit den Rangern zugetragen. Sie wurden auch mit

(Platzpatronen) erschossen. Er ließ 2 unserer Kollegen das Gewehr anlegen.

Da wurde der Bauer aber ganz schön nervös.

„Nein! Das wollte ich nicht, doch nicht gleich erschießen“

„Ich schenk auch den Kukuruz ich will damit nichts zu tun haben“

Sagte es, dh. schrie es fast und verschwand ganz rasch.

Die Schüsse muss er noch gehört haben. Dieser Kukuruz schmeckte uns

besonders gut.Kukurutz

 

Ja so verging die Zeit am Chargenkurs und wir kamen zurück als frischgebackene Gefreite Ausbildner.

So traurig es klingen mag, aber da bist du in einer Ausbildungskaserne bereits ein  „kleiner Gott“  Ich bekam auch eine ganze Gruppe zugewiesen und einen Hilfsausbildner.

Meistens hatte ich Dienst. „Strafdienst“

Tja ich konnte es einfach nicht die „Jungmänner“ schleifen und schikanieren. So hießen die „frischen Soldaten“

Meistens wenn ich Tagdienst oder auch Nachtdienst hatte, schlich  unser Spieß Hr. Off Stvtr. Dressl hinter mir her. Meine Spind Kontrolle bei den Soldaten hat es ihn besonders angetan. Ich war da eher sehr locker. Doch er kontrollierte nach. „Hr Gefreiter Franke! Warum ist da am Spind vom Jäger Mayer (Namen erfunden) Staub?

Sie kontrollieren zu lax .“  Und schon hatte ich Samstag oder Sonntagsdienst. Besonders beim Exerzieren und bei Geländeübungen war ich den Soldaten eher sehr mild. Auch das passte den Spiess nicht. und schon wieder Dienst. Meine „Jungmänner“ aber hielten alle zu mir. Ich hatte auch 2 Doktoren dabei. Stellt euch vor. Ich Hauptschüler m u s s  mit studierten Männern herumkommandieren und brüllen!  Naja das ist halt das Militär.

Der-junge-Soldat

Ausbildner Franke mit der Ausgeh  Uniform

 

Mein-besuch

Besuch ! Ingrid besuchte mich

wenn ich wieder einmal Samstag

Sonntag nicht Heimkommen durfte.

Kompaniiiiiiiiiie

Dienst als OVD…… nennt sich Offizier vom Dienst

9 Monate vergingen im NU

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