Othmar-1947

Ja so lieb kann man ausschauen

Othmar-1949

Da schau ich besonders brav aus,

aber ehrlich gesagt bis 6 Jahre war ich eigentlich auch brav.

Mein Vater war Maler und Anstreicher Meister und hatte im 8 Wiener Gemeindebezirk ein Geschäft mit Werkstatt.

Wir wohnten zwar im 7. Bezirk, aber das war genau 10 Minuten entfernt. Der kleine Othmar bekam , als er 3 Jahre alt

„sein erstes Auto“

Angeblich existiert noch ein Foto, dass ich suchen werde

Das war natürlich, so kurz nach Kriegsende eine Sensation.

Stolz fuhr ich mit meinem „Wagen“ alleine am Tag die  Neustiftgasse auf und ab !!!!

Können Sie sich das jetzt vorstellen ? Die Neustiftgasse ! Heute einer der meist frequentierten Straßen.

Naja, damals fuhr hier nur ab und zu ein Auto.

Aber auch bei den Amerikanern die schräg gegenüber unserer Werkstatt in der Trautsongarage

stationiert waren, hatte ich Eindruck geschunden.

Das kleine winzige rote Auto mit dem weißgelockten Jüngling   und die riesigen LKWs der Amis.

Überhaupt dauerte es nicht sehr lange und der kleine Othmar war das Maskottchen der Einheit in der Trautsongarage.

Ich durfte mit den LKWs mitfahren, durfte Jeep mitfahren und bekam jeden Tag Kaugummi, Schokolade und ein spezielles Dosenbrot. Dies verteilte ich an meine Freunde im 7. Bezirk .

Jetzt kann man sich vorstellen, welchen Stellenwert ich damals als 3-6 Jähriger einnahm.

               Die Zeit bis 6 Jahre war, obwohl es meine Eltern damals gar nicht leicht gehabt hatten,   für mich eigentlich eine tolle Zeit.  Ich merkte damals kaum etwas von der Lebensmittelknappheit. Sehr oft war ich mit meinem Vater im Waldviertel, wo seine Familie  gewohnt hatte. Da gab es immer etwas zum Essen. Und wenn mir fad war, nahm ich eine alte Dose und melkte die Kühe und auch  manchmal die Ziegen. Ich kann mich zwar nur mehr sehr schwer daran erinnern, aber meine Eltern erzählten mir da Schauermärchen, wie oft es vorkam, Othmar ist verschwunden! Stunden später kam ich dann mit vollen Magen ins Bauernhaus.  Naja wird wohl war sein, doch stellte es sich heraus, daß das mit dem „Verschwunden“ zur späteren Zeit noch viel viel mehr  Rolle spielte. Lies einfach meine Geschichte weiter.

…………………Othmar in der Schule

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